57 Teams (13 Minimes, 26 Cadets, 18 Junioren) trafen sich am Samstag, den 11.09.2004 auf der schönen Bouleanlage des Turnvereins Scheidt zur 10. Jugend-DM. 

Berlin meldete ein Team (Lars Schirmer, Sinan Hosic, „Pepe“ Ems) bei den Junioren und zwei (Felix und Phillip Leschke, Zeki Engim, Michelle Ehrlichmann, Max Schäfer, Luka Pitzius) bei den Cadets. 

War es die durch Stau sehr lange Anreise (8 Stunden), und/oder die durchgealberte Nacht in der Jugendherberge die unseren Jungs und Mädel noch in den Knochen steckten?. Mit sich und der Teamzusammensetzung hadernd, fanden alle nicht zu ihrer gewohnten Form, und konnten leider den Pool nicht überstehen. 
Das schöne Wetter, die tolle Anlage und die prima Verpflegung ließen den Frust doch schnell verfliegen, und zum Saar-Cup am zweiten Tag wurde mit neu gemixten Teams gemeldet. Leider brach sich Zeki beim Spaßspiel am Samstagabend einen Finger seiner Spielhand und fiel so für den zweiten Tag aus.

Michelle und Lars fanden noch einen Mitspieler (Stefan/Minimes) und spielten wie Phillip, Max und Luka bei den Cadets mit. Sinan, Felix und Pepe starteten bei den Junioren.
Für unser Juniorenteam war leider nach dem ersten hart umkämpften Spiel Schluss.

Michelle und Lars spielten sich trotz Handicap (Stefan 8 Jahre spielte sein erstes Turnier) bis ins Viertelfinale. Hier wurden sie von den großartig spielenden Max, Luka und Phillip gestoppt.

Frei nach dem Motto „Drei Freunde müsst Ihr sein“ spielten die drei sich durch das Turnier. Immer zusammenstehend, jede Kugel gemeinsam beratschlagend und vor und nach jeder Kugel (auch nach schlechten) sich abklatschend, waren die Jungs nicht mehr zu bremsen. Besonders Phillip machte es den Gegnern schwer. Ob gegen Kugelvorteil mit der letzten noch eine Zauberdevont legend, oder gleich mit der vorletzten die Sau ins aus zu schießen, oder noch besser bei eigenem Kugelvorteil die Sau zu vier Punkten ins aus zu befördern, er begeisterte die Zuschauer (selbst die gegnerischen). 
Im Finale schlugen sie das Team aus dem Saarland, und gewannen verdient den Saar-Cup der Cadets 2004!

Herzlichen Glückwunsch und Chapo! 

Ein nicht ganz objektiver Bericht ;-) von Ralf Pitzius

Am Ende des Tages waren Heidi, Emilio und Simon die Besten und entschieden das Turnier in einem einseitigen Finale klar mit 13:2 für sich. Die Unterlegenen waren Rolf, Chabaan und Stéphane.

Die Saisonkrone aber geht an Dominique Lecuvier, dem trotz seines Ausscheidens im Halbfinale der Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen war!

Mit der Euphorie des noch umgebogenen Spiels im Halbfinale spielten Sandra, Simon und Mahmut dann im Finale groß auf und ließen dem Gegner, der allerdings von seiner Bestform weit entfernt schien, keine Chance. Mit 13:0 wurde ein „Fanny“ verteilt und das Spiel war schon vorüber, bevor alle Zuschauer sich es auf ihren Plätzen gemütlich gemacht hatten.

Damit hat sich Mahmut Tufan, nach seinen Titeln im Tête-à-tête und Doublette, den dritten Berliner Meistertitel der Saison gesichert - wir gratulieren!

In einer Nacht- & Nebel-Aktion rückten vor einem halben Jahr Staatsdiener ans Paul-Lincke-Ufer aus und rammten 2 kräftige Metallpfosten in den Boden des Bouleplatzes. Daran befestigten sie Schilder, auf denen das Kugelwerfen in der Zeit von 22.00 bis 7.00 Uhr verboten wird.

Bald schon herrschte großer Andrang am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer:
Bei zunächst strahlend blauem Himmel meldeten sich 46 Teams für das Triplette-Mixte-Turnier, und dass, obwohl in diesem Jahr kaum Auswärtige angereist waren. Denn am gleichen Wochenende fanden in allen Landesverbänden die Landesmeisterschaften und Quali-fikationen für die Deutschen Meisterschaften im Doublette statt.
Also weit über 40 BoulespielerINNEN, größtenteils aus Berlin! Manche Teams hatten gar zahlenmäßig eine weibliche Dominanz. Dafür wurden in Ausnahmefällen auch Mannschaften akzeptiert, in denen 2 „Senioren“ von einem „Junior“ unterstützt wurden; „mixte“ also in einer nicht ganz so engen Auslegung. Ein Team startete gleich mit drei Junioren - zusammen brachten sie gerade mal 37 Jahre auf die Waage!

Und dieses Jugendteam des 1. BC Kreuzberg spielte ganz groß auf: Stets vor großer Kulisse spielend agierten sie wie ausgebuffte Profis: Äußerlich gelassen wirkend standen die drei „Kurzen“ geschlossen in ihren neuen schwarzen Trikots zusammen und ohne große Diskussionen hatten sie stets klar, wie sie den Gegner unter Druck setzen und schlagen: Ohne mit der Wimper zu zucken trat ein ums andere Male Philipp in den Kreis um einen hervorragenden Treffer der Gegner mit einem satten Gegen-Carreau zu entsorgen. Und aus der Mitte heraus glänzte Luka mit tollen Eisenschüssen, auch auf lange Distanzen von 9 oder 10 Metern. Und der ganz souverän aufspielende Felix brachte z.B. im Viertelfinale mehr als 90% seiner Kugeln im Umkreis von 30 cm rund um die Sau unter. Das Publikum war be-geistert von der Spielart des Kreuzberger Nachwuchses, der sofort die Herzen aller Zuschauer erobert hatte.
War es die Hitze und mangelnde Flüssigkeitszufuhr oder auch die Aufregung? Beim Stande von 1:4 sah es im Viertelfinale so aus, als müsse das Jugendteam das Turnier vorzeitig beenden. Wegen Übelkeit entfernte sich der leichenblasse Milieu eine Viertelstunde lang vom Spielfeld, doch tapfer erschien er dann wieder, immer noch ganz kreidebleich im Gesicht. Und die Jung-Stars setzten ihr tolles Spiel fort und gewannen dann auch dieses Match noch überlegen.

Danach kam der Show-Down: Mutter Birgit Pitzius wollte mit zusammen mit Frederik Baumann und Hannes Bloch den Titel verteidigen, den sie im letzten Jahr hier errungen hatten. Sohn Luka Pitzius hatte sich dagegen schon am Frühstückstisch mit den Leschke-Zwillingen vorgenommen, ihr die Titelverteidigung zu vermiesen. Zunächst kam der Nach-wuchs nicht ins Spiel: Erstmals auf dem Steinacker vorne spielend versprangen ihnen die Kugeln. 0:5 in der ersten Aufnahme! Aber sie überwanden den Schock schnell, fanden zurück zu ihrer Unbekümmertheit und Sicherheit und gingen dann 7:5 in Führung, sehr zur Freude und Begeisterung der Umstehenden. Doch nun erwiesen sich Frederik und Hannes als „Spielverderber“, pflanzten ihre Carreaus zwischen die Steine und beendeten den bravourösen Siegeszug der 3 Kids. Dass am Ende die neuen SiegerInnen genauso hießen wie die im Vorjahr hat das Publikum dann nicht mehr so richtig interessiert.

Wer einmal hier war, kommt immer wieder: Trotz nicht ganz prickelnder Wettervor-hersagen haben wieder viele Boule-spielerInnen den z.T. recht weiten Weg ans Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer gefunden, z.B. aus Luzern, Friedrichshafen, Offenburg, Groß-Gerau, Rüsselsheim, Essingen (Pfalz), Essen, Lünern (Westfalen), Marburg, Hannover, Halle, Leipzig… .