In den letzten Jahren weihten Schüler der Hermann-Hesse-Schule über 20 sogenannte "Stolpersteine" in der direkten Umgebung ihrer Schule ein.
„Stolpersteine“ sind 10 cm x 10 cm x 10 cm kleine Betonsteine mit einer auf der Oberseite befestigten Messingplatte. Jeder Stein erinnert an einen von den Nationalsozialisten vertriebenen oder ermordeten Menschen. Die Stolpersteine werden an dem letzten Wohnort der Opfer von dem beauftragten Kölner Künstler Gunter Demnig flach in den Bürgersteig eingelassen
Das benötigte Geld für die Stolpersteinverlegung organisiert die AG über Filmnachmittage. Hier werden Filme in Spielfilmlänge gezeigt, die sich mit Randgruppen unserer Gesellschaft oder mit der Aufarbeitung der deutschen Geschichte unter dem Nazi-Regime beschäftigen.
Um an genaue Informationen über die deportierten jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen zu kommen forschen die Schüler regelmäßig im Potsdamer Landeshauptarchiv. Hier erstellen sie anhand von Primärquellen Biografien, die dann bei der Einweihung der Stolpersteine verlesen werden.

Max Arnsfeld
Max Arnsfeld wurde am 2. Oktober 1878 in Schmidtsdorf geboren.
Zusammen mit seiner Frau wohnte er in diesem Haus in der Geibelstraße 1 in einer 2-Zimmer-Wohnung mit einer Kammer, einer Küche und einem Bad.
Max Arnsfeld war anfangs als Kaufmann tätig. Da jüdischen Bürgern in Deutschland ab dem Sommer im Jahr 1938 jedoch eine selbständige Berufsausübung untersagt war, verarmte er und musste deswegen und auf Bestimmung des Nazi-Regimes als Zwangsarbeiter in den Waffen- und Munitionswerken Borsigwalde für einen Hungerlohn arbeiten. Man kann davon ausgehen, dass auch er einigen Bombenangriffen auf die Borsigwerke ausgesetzt war und diesen als Unschuldiger fast zum Opfer gefallen wäre.
Max Arnsfeld ist im Zuge der Fabrikaktion am 28. Februar 1943 verhaftet und in ein Zwischenlager gebracht worden. Dort musste er die Vermögensurkunde ausfüllen, in der die Nazis mit preußischer Genauigkeit Familienumstände und Besitz aufstellen ließen.
Aus seiner Vermögensurkunde geht hervor, dass er und seine Frau unter ärmlichen Umständen lebten. Die wenigen aufgezählten Gegenstände wurden von einem Gerichtsvollzieher unter Wert geschätzt. Der gesamte Besitz wurde von den Nazis übernommen und aktenkundig gemacht.
Max Arnsfeld wurde am 2. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert.